Kleines Band - große Wirkung
Minibands haben vor allem durch die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt. Viele können sich noch gut daran erinnern, wie die Nationalmannschaft mit den bunten Bändern um beide Knie über den Platz marschiert ist.
Damals waren es die Athletiktrainer um Mark Verstegen, die die Bänder aus den USA nach Deutschland brachten. Heute sind Minibands aus keiner Trainingseinheit von Athleten mehr wegzudenken.
Bereits im Jahr 1967 entwickelte der Masseur der DFB-Elf Erich Deuser, nach anfänglichen Experimenten mit Fahrradschläuchen, dass nach ihm benannte Deuserband.
Mittlerweile bestehen die Bänder nicht mehr aus Kautschuk sondern aus sehr reißfestem Latex, doch ihr Wirkungsprinzip ist nach wie vor das Gleiche: Durch die Dehnung des Bandes entsteht ein Trainingswiderstand der überwunden werden muss. Alternativ wird der Widerstand des Bandes zur Intensitätssteigerung von Stabilisationsübungen eingesetzt.
Der augenscheinlichste Vorteil der kleinen Bänder ist ihre Größe, somit können sie problemlos mit zum Joggen, Outdoor Training oder auf Reisen genommen werden. Wir bei OutdoorCircuit setzten das Miniband regelmäßig in unserem Training ein.
Durch verschiedene Stärken lassen sich die Bänder für Arme und Beine nutzen und sind für jedes Fitnesslevel einsetzbar, so kann man mit ihnen effektiv Kraft, Koordination und Gelenkstabilität trainieren sowie die Beweglichkeit schulen. Durch die Bänder werden viele bekannte Körpergewichtsübungen, wie z.B. Planks oder Liegestütze, deutlich anspruchsvoller und effektiver. Sie können aber auch für die gezielte Muskelaktivierung zur Schulung von Bewegungsmustern eingesetzt werden.
Die Minibands sind ein typisches Functional-Training-Tool, da sie nicht zum isolierten Muskelaufbau genutzt werden, sondern natürliche Bewegungsabläufe trainieren. Dadurch verbessert sich die Koordination der einzelnen Muskeln und es kommt zu einer sinnvollen Leistungssteigerung für unsere Aufgaben im Alltag, Beruf oder im Sport.
Eine der bekanntesten Übungen mit dem Miniband ist der Lateral Walk oder auch Monster-Walk genannt. Hier steigt man mit beiden Beinen in das Band und schiebt es bis auf Kniehöhe. Die Knie sind leicht gebeugt und die Füße sind schulterbreit auseinander. Der Trainee macht nun langsame Side-Steps, dabei achtet er darauf, dass das Band immer auf Spannung bleibt (Füße nie ganz schließen) und die Knie stets nach außen gedrückt werden. Nach sechs Side-Steps erfolgt ein Richtungswechsel. Diese einfache Übung eignet sich sehr gut, um die Hüftbeweglichkeit und –stabilität, sowie die Gesäß- und Beinmuskulatur zu trainieren.
Das Miniband ist außerdem hervorragend geeignet, um Bewegungsmuster wieder zu erlernen oder zu verbessern. Ein ganz typisches Bewegungsmuster, das jeder kennt, leider aber oft falsch ausgeführt wird, ist die Kniebeuge. Es macht wenig Sinn, die Kniebeuge in einer Maschine wie der Beinpresse zu trainieren, da unser Körper in der Lage sein muss diese Bewegung auch im Alltag ohne die Führung durch eine Maschine zu beherrschen. Bei der Kniebeuge genügt es oft schon, das Miniband um die Knie zu spannen, um durch die zusätzliche Aktivierung der Gesäßmuskulatur eine deutliche Verbesserung beobachten zu können.
Da man mit dem Miniband sehr flexibel den ganzen Körper trainieren kann und es in jede Hosentasche passt, gilt es zu Recht als das kleinste und mobilste Fitnessstudio der Welt.
Viel Erfolg beim Training
Euer Coach Philipp
Autor:
Philipp Funk ist Diplom Sportwissenschaftler und Trainer bei OutdoorCircuit München. Sport und Training begleiten Philipp bereits seit seiner frühen Kindheit. Vor allem im Handball sammelt er seit mittlerweile über 20 Jahren Erfahrung als Spieler und mittlerweile als Trainer. Sein Sportstudium hatte den Schwerpunkt „Rehabilitation und Prävention“ und noch heute ist seine Leitmotiv, Menschen durch sein Training gesünder und leistungsfähiger zu machen. Zusätzlich arbeitet er als Sportlehrer an einer Schule und vermittelt auch dort den Kindern Spaß an der natürlichen Bewegung.
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